Killing Beauties: Thriller (German Edition) by Barton Beverly

Killing Beauties: Thriller (German Edition) by Barton Beverly

Autor:Barton, Beverly [Barton, Beverly]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426419380
Herausgeber: Verlagsgruppe Droemer Knaur
veröffentlicht: 2012-12-02T23:00:00+00:00


Judd gefiel es gar nicht, was mit ihm passierte, aber sein Bauchgefühl sagte ihm, dass es gar nicht so schlecht war, wieder etwas empfinden zu können. Es könnte höllisch schmerzhaft sein, aber zumindest wusste er jetzt, dass er noch am Leben war, dass noch etwas anderes von ihm übriggeblieben war als die rachsüchtige Hülle seines ehemaligen Selbst. Es war nicht so, dass er sich über Nacht verändert hatte. Das hatte er nicht. Und es war auch nicht so, dass er sich ganz und gar verändert hatte. Vor sechs Monaten hatte er sich einen Dreck darum geschert, dass er Lindsay verletzt hatte, sie in Stücke gerissen und zum Teufel geschickt hatte. Das war genau das gewesen, was er beabsichtigt hatte.

Zumindest hatte er das zum damaligen Zeitpunkt geglaubt. Er hatte sich selbst davon überzeugt, dass sie ihm nichts bedeutete, dass ihm nichts etwas bedeutete. Aber es hatte in jenen vergangenen sechs Monaten auch ein paar Momente des Zweifels gegeben, wenn er an sie gedacht und sich gefragt hatte, was sie wohl so machte und mit wem sie zusammen war. In diesen Momenten hatte er sie verflucht, war fest entschlossen gewesen, sich nicht dafür zu interessieren, nichts zu empfinden.

Seine Bitte, heute mit zu Gale Ann Cains Beerdigung kommen zu können, war eine Spontanentscheidung gewesen, nichts, über das er sich den Kopf zerbrochen hatte. Zwei Sekunden nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, hatte er sie auch schon wieder zurücknehmen wollen. Die Möglichkeit dazu hatte durchaus bestanden. Griff hatte Judds Beweggründe nicht hinterfragt, wenngleich er ziemlich überrascht war.

»Du bleibst während des Gottesdienstes bei Lindsay«, hatte Griff gesagt. »Und wenn du irgendetwas Unangemessenes sagst oder tust, werde ich dich so schnell hier entfernen lassen, dass …«

»Ich werde mich von meiner besten Seite zeigen.«

»Das solltest du auch.«

Griff war ein Mann, der zu seinem Wort stand. Judd bezweifelte keine Minute, dass sein alter Freund seine Drohungen in die Tat umsetzen würde. Griff hatte seine eigenen Regeln, nach denen er sich richtete, aber Judds Ansicht nach war er ehrbar und loyal. Wenngleich er gleichzeitig unbarmherzig und gefährlich sein konnte.

Während der vergangenen vier Jahre hatte sich Judd gleichzeitig auf Griffs Freundschaft verlassen und sich darüber geärgert. Er hatte ihre Verbindung wieder und wieder missbraucht, was für die Tiefe von Griffs Zuneigung zu ihm sprach. Er hatte diese Art von Loyalität nicht verdient. Von niemandem, am wenigsten von Griff. Oder von Lindsay.

Er blickte zu Lindsay hinüber, die neben ihm auf dem Hügel stand. Offenbar hatte ihr Handy vibriert, denn sie klappte es auf und sprach so leise, dass er sie kaum hören konnte.

»Wir warten hier auf dich«, sagte sie.

»Griff?«, fragte er.

Sie nickte, vermied es aber, Judd zu berühren oder ihn anzublicken.

Lindsay musste wissen, dass er während des Gottesdienstes in der Kapelle genau wie während der Zeremonie hier auf dem Friedhof an seine tote Frau gedacht hatte. An ihre Beerdigung. An wie wenig er sich doch erinnern konnte. Cam und Griff hatten ihm am Tag von Jennys Begräbnis irgendein verschreibungspflichtiges Medikament untergeschoben. Er war nicht nur vor Kummer wie betäubt gewesen, sondern auch bis zum Anschlag voll mit Medikamenten.



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